Ein
Beitrag von mir mit Text und einer Fotoarbeit mit dem Titel
„You get so alone at times that it just makes sense" -
(Manchmal ist man so allein, dass es einfach Sinn macht) ist im Buch
„Auf dem Weg zum Anderen“ – Kunst, Ethik und die Grenzen des
Selbst erschienen.
Towards
the Other (Auf dem Weg zum Anderen)
Art, Ehtics and boundries of the Self (Kunst,
Ethik und die Grenzen des Selbst)
Hrsg.
Aldobranti
edizioni
Fosco Fornio, Petersfield, Hampshire, UK, 2025
ISBN
978-1-9995847-7-1
Künstlerin
des Raums zwischen dem Selbst und dem Anderen
Die
Frage, wie das Selbst dem Anderen begegnet – wie es diese Fremdheit
erkennt, verkraftet oder sich in Bezug darauf verändert – ist
immer dringlicher geworden. Was einst eine abstrakte oder
philosophische Beschäftigung gewesen sein mag, offenbart sich heute
in den Strukturen des Alltags, wo politische Grenzen verhärten und
Gespräche über die Grenzen der Unterschiede hinweg ins Stocken
geraten. Der schrumpfende Raum für Meinungsverschiedenheiten, für
Fremdheit, für Andersartigkeit selbst ist symptomatisch für eine
umfassendere ethische Kontraktion – einen Rückzug in die
Gleichheit. Es geht um die Verweigerung von Begegnung und damit um
den Ausschluss von Beziehungen.
Der Beitrag „You get so alone at times that it just makes sense" -Manchmal bist du so allein, dass es einfach Sinn macht - ist ein Selbstporträt mit autobiografischen Elementen.
Autobiografische Elemente, die mein Inneres, meine Sicht auf die Welt
und mein soziales Umfeld widerspiegeln, sind seit 2023 in meiner
Arbeit prominent. Meine Arbeit reflektiert diese Elemente jedoch in
einem metaphorischen und symbolischen Stil. Die Arbeit enthält mehr
als eine Interpretation. Erstens: Wie würde ich mich selbst sehen,
wenn ich vor mir selbst säße? Ein Stein, ohne Emotionen, ohne
Charisma, ohne etwas zurückzugeben, unbeweglich … und doch kann
dieser Stein unberechenbar sein, ein Projektil, eine Waffe gegen mich
selbst, andere oder die Welt. Die zweite Interpretation ist, wie ich
andere sehe oder, besser gesagt, wie ich im weiteren Sinne mit dem
Anderen verbunden bin. Unabhängig von sozialen Aspekten und der
Verbindung zu anderen Menschen oder Dimensionen, die spirituell sind
oder die Seele berühren. Seit vielen Jahren kämpfe ich mit meinen
psychischen und sozialen Störungen. Hinzu kommen Hörschäden und
Tinnitus. Seit meiner Kindheit fällt es mir schwer, soziale Kontakte
aufzubauen oder zu pflegen oder meine Gedanken und Gefühle gut zu
kommunizieren. Ein Teil des Anderen ist mit der Zeit zur Einsamkeit
geworden. Für mich ist das Alleinsein jedoch nicht immer
schmerzhaft, sondern kann komplex und herausfordernd sein. Ich
befinde mich vielleicht in einer Phase der Sehnsucht nach
Gesellschaft und Veränderung, aber ich muss mich auch fragen, ob der
Prozess der Sehnsucht und der Zugehörigkeit zu einem sozialen Umfeld
begonnen hat oder ob ich am Ende bewusst jegliche Zugehörigkeit und
Bindung an irgendjemanden vermeide.

